Cholin Wirkungen und Anwendungen
Cholin gehört chemisch zu der Gruppe der biogenen Amine und ist für den Menschen ein semiessentieller Nährstoff. Bei ausreichender Versorgung mit Aminosäuren insbesondere Methionin und Lysin kann Cholin im menschlichen Organismus gebildet werden. Entdeckt wurde Cholin bereits im Jahre 1849 von dem deutschen Chemiker A.L. Strecker. Kurz darauf konnte es chemisch synthetisiert werden.
Im menschlichen Körper hat Cholin vielfältige Funktionen, insbesondere im Gehirn und im vegetativen Nervensystem.
Einer der wichtigsten Neurotransmitter im menschlichen Organism
us, das Acetylcholin, wird aus Cholin und Acetyl-CoA gebildet. Wichtige Funktionen des Acetylcholins beeinflussen insbesondere das vegetative Nervensystems. Hier steuert Acetylcholin als Transmitter sowohl den Sympathikus, als auch den Parasympathikus. Das vegetative Nervensystem regelt die Funktion aller Organe des menschlichen Körpers und passt die Funktion an den aktuellen Bedarf an. Ein Mangel an Acetylcholin führt dazu, dass Nervenimpulse nicht richtig weitergeleitet werden. Die dadurch entstehende Beeinträchtigung des vegetativen Nervensystems kann schon bei geringfügigen Störungen schwerwiegende Folgen haben, die wichtigsten sind:
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Durchblutungsstörungen des Gehirns und aller Organe
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Störungen der Sinnesorgane (Augen, Ohren, Tast- und Gleichgewichtssinn)
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Störungen von Herz- und Lungenfunktion
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Störungen der Verdauung und der Leberfunktion
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Störungen von Nieren und Harnwegen
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Störungen der Hormondrüsen (Schilddrüse, Keimdrüsen, Thymus, etc.)
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Störungen des Bewegungsapparates
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Störungen des Elektrolythaushaltes
Die Steuerung des vegetative Nervensystem und damit die Anpassung der Funktion der jeweiligen Organe an die aktuelle Situation, erfolgt über die Gegenspieler Sympathicus ( Flucht / Abwehr ) und Parasympathicus ( Ruhe / Verdauung ). Beide Anteile des vegetativen Nervensystem stehen in einem gesunden Organismus im Gleichgewicht.
Das Gleichgewicht von Sympathicus und Parasympathicus kann durch viele Einflüsse gestört werden. Dies kann zwangsläufig zu Störungen des vegetativen Nervensystems mit vielfältigen Folgen für die verschiedensten Organe führen.
Häufige Einflüsse können sein:
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Stress und Überforderung
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Lärmbelastung
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Chronische Schmerzen
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Vergiftungen durch Umweltbelastungen, Schwermetalle etc.
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Chronische Erkrankungen
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Mangelnde Zufuhr durch Ernährung
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Mangelnde Aufnahme im Magen-Darm-Trakt
Das vegetative Nervensystem hat also im gesamten Körper vielfältige Aufgaben. Ist für die entsprechenden Funktionen nicht ausreichen Actylcholin vorhanden, können schwere Beeinträchtigungen auftreten.
Therapie mit Cholincitrat
Die Behandlung wird mit Cholincitrat-Infusionen (früher Neurotropan®) durchgeführt. Im Körper erfolgt die Umwandlung in Acetylcholin. Die Substanz kann dadurch schnell und intensiv im Körper wirken. Eine Infusion dauert etwa 50 Minuten. Schwerwiegende Nebenwirkungen sind nicht bekannt.
Für eine ausführliche und individuelle Beratung zur Therapie mit Cholincitrat vereinbaren Sie bitte einen Termin.